Tikvenik – Bulgarischer Kürbisstrudel mit Walnüssen und Zimt

Bulgarien

Hallo ihr Lieben!

Ich wünsche euch ein gesundes und glückliches neues Jahr voller schöner Ereignisse und hoffe, ihr seid gut reingerutscht! 🙂
Ich war an Silvester mal wieder bei der Familie zu Hause, wo viel Wert auf Traditionen gelegt wird. Mit bulgarischen Weihnachts- und Neujahrsbräuchen bin ich groß geworden und finde es immer wieder schön, solche Dinge fortzuführen. Ich habe schon einmal von dem Filoteiggebäck Banitsa berichtet. Klassisch ist es mit Schafskäse gefüllt und wird an Silvester mit kasmeti versehen, also mit Glückwünschen für das anstehende Jahr. Über diesen Brauch habe ich hier geschrieben.

Dieses Jahr haben wir den Brauch etwas aufgebrochen und die Banitsa statt mit Schafskäse mit Kürbis und Walnüssen zubereitet – auch eine typische Füllung des bulgarischen Gebäcks, das dann Tikvenik heißt (vom Wort tikva für Kürbis). Diese Variante wird wegen des Zimts und Zuckers eher als Dessert serviert.

Zutaten für eine Kuchenform (20 cm):

300 g (1 Packung) Filoteig bzw. Yufka- oder Strudelteig
1 kleiner Butternut, gerieben
150 g Walnüsse, grob gemahlen oder fein gehackt
4 EL brauner Zucker
1,5 EL Zimt
2 EL Sonnenblumenöl + etwas zum Beträufeln
Etwas (vegane) Butter

Zubereitung:

1. Den Butternut schälen und (am einfachsten mithilfe einer Küchenmaschine) reiben.
2. Die Walnüsse ebenfalls in einer Küchenmaschine nach Belieben zerkleinern. Wir mahlen sie nicht ganz fein, damit noch kleine Stückchen in der Füllung sind.
   

   

   

   

3. Kürbismasse mit den zerkleinerten Nüssen, Zucker, Zimt und Öl mischen.
4. Ein Filoteigblatt mit etwas Wasser und Öl beträufeln, damit es weicher wird. Dann einen Teil der Füllung darauf verteilen und den Teig vorsichtig zusammenrollen. Mit allen Blättern wiederholen.
5. Die Teigrollen in einer Auflaufform zu einer Schnecke (Bild links, letztes Stück fehlt noch) oder einfach nebeneinander (Bild rechts) legen und ein paar Butterflocken darauf verteilen.

   

   

6. Etwa 40 Minuten lang bei 180 Grad backen. Herausnehmen, noch einmal ein paar Butterflocken darauf verteilen, damit der Teig oben nicht bröckelt, und auskühlen lassen. Fertig!

Das Gebäck wird saftig und weich, ist nicht zu süß (kann natürlich stärker gesüßt werden, wenn man möchte) und sättigt gut. Im Deutschen würde es die Bezeichnung Kürbisstrudel wohl am ehesten treffen. Und wie beim Apfelstrudel passt auch zu dieser Variante (das ist nicht mehr bulgarische Tradition) eine Kugel Vanilleeis.

In Bulgarien wird Tikvenik, wie auch die anderen Banitsa-Varianten mit Käse oder Spinat, das ganze Jahr über verkauft und in den Familien zubereitet. Mit Schafskäse gilt Banitsa als DAS bulgarische Gebäck schlechthin. Auch deswegen darf sie an Silvester nicht fehlen, dann zusätzlich mit den Neujahrs-Glückwünschen. Wenn ihr es herzhaft mögt, könnt ihr hier das Rezept zur klassischen Banitsa mit Schafskäse nachlesen.

Viel Spaß beim Nachbacken und guten Appetit!

Liebe Grüße,
eure Alex

PS: Auf dem vorletzten Bild seht ihr in der oberen Ecke Anoush Abour, eine armenische Neujahrssuppe aus Weizen, Nüssen und Rosinen. Das Rezept dazu findet ihr hier.