Eine halbe Stunde vor der Zeit stehen wir mit dem Auto vor dem Berliner Flughafen und warten. Wir sind um 3 Uhr in der Nacht in Magdeburg losgefahren, um pünktlich unseren Flieger zu erwischen. Im Auto meine Oma, mein Freund und ich. Wir warten auf das Eintreffen meiner Eltern, die aus einer anderen Richtung anreisen. Das Telefon klingelt. Mein Vater ist am Apparat. “Kommt bitte zum Terminal C, wir sind bei der Auffahrt.“ – „Wird erledigt”, flöte ich in morgendlicher Frische in den Hörer. Mittlerweile ist es 5.30 Uhr. Auffahrt, hier gibt es keine Auffahrt, und wo zum Teufel ist Terminal C??? Mein Freund dreht bereits die dritte Runde mit seinem Kombi. Ich rufe zurück: “Hier gibt es kein Terminal C. Bist du dir sicher?” “Ja, ich steh doch davor!”, erwidert er schon leicht genervt, “Wo seid ihr denn?”. “Ähh Vatti, sag mal, Tegel ist doch richtig, oder?”, rutscht es mir zögerlich heraus.
Natürlich war Tegel nicht richtig. 40 Minuten bis zum Eincheckstopp und wir am falschen Flughafen. Auf die Stadtautobahn und losgerast. Oma rutscht nervös auf der Rückbank herum. “Ich hab es euch von Anfang an gesagt. Ich wusste doch, wir sind hier nicht richtig”. Natürlich hatte die alte Frau mal wieder alles gespürt.
Wir erreichen Schönefeld mit Ach und Krach. Meine Eltern haben ihre Koffer schon aufgegeben. Wir eilen zum Check-In. Tatsache, wir schaffen es in letzter Minute.
Einstieg ins Flugzeug. Start. Landung. Umsteigen in Amsterdam. Hoch. Runter. Geschafft. Am Flughafen in Lissabon warten schon meine anderen Großeltern und mein Onkel auf uns. Natürlich wird sofort von der Odyssee des falschen Flughafens erzählt. Ich kann es nicht hören und folge stattdessen lieber meiner Nase. Ein Vanilleduft liegt in der Luft. Ich kaufe mir beim Flughafenbäcker ein kleines, frisch gebackenes, portugiesisches Törtchen. Ich beiße hinein und mein Urlaub ist gerettet. Vorerst zumindest.
Meinen Versuch, die Törtchen nachzubacken, gibt es hier.