Ihr Lieben,
der Titel verrät: Ich habe nachgedacht – über den Blog und die Welt, über mich und meine Ansprüche. Und das schon vor bzw. seit einer ganzen Weile. Die letzten Wochen war es daher etwas stiller hier. Was ich euch nicht erzählen muss: Unserem Planeten geht es beschissen. Gletscher schmelzen, Arten sterben, Tropenstürme wüten. Die Verschmutzung der Meere führt unter anderem dazu, dass tote Wale voller Plastikmüll an Land gespült werden. Mikroplastik hat es bis in die Arktis geschafft, na herzlichen Glückwunsch. Wir kennen die Bilder von Massentierhaltungsbetrieben genauso wie die Berichte über die Verschwendung von Lebensmitteln.
Und ich sitze am Laptop, schreibe Rezepte und fotografiere mein Essen? Das kam mir so unfassbar banal vor, dass es Frust und Wut und Hilflosigkeit in mir ausgelöst hat. Ohne jetzt zu tief zu graben: Ich war und ich bin unzufrieden. Es ist nicht so, dass mir die Probleme unserer Umwelt nicht bewusst waren. Ganz im Gegenteil, ich versuche schon seit längerer Zeit, aktiv meinen Teil zur Veränderung beizutragen. Aber:
Erstens: kann ich noch so umweltbewusst und nachhaltig in meinem Kämmerchen leben oder, warum nicht etwas extremer, der bösen Gesellschaft einfach den Rücken kehren und mich auf eine Insel zurückziehen. Wenn ich nicht mit anderen Menschen in Kontakt trete, mit ihnen rede und Meinungen austausche, dann hilft das herzlich wenig. Umso mehr wir uns aber mit anderen über diese Themen unterhalten, darüber lesen, schreiben und diskutieren, lernen wir nicht nur mehr dazu, sondern tragen auch dazu bei, das Bewusstsein anderer zu schärfen. Wenn ich mit zehn Leuten spreche, von denen zumindest einer seinem Bekanntenkreis von unserem Gespräch erzählt, dann habe ich schon etwas erreicht. Deswegen bringt es natürlich nichts, Energie in Frust oder Wut zu stecken. Viel eher sollten wir uns gegenseitig zum konstruktiven Denken und Handeln motivieren. Und:
Zweitens: habe ich festgestellt, dass dieser Blog meinen Ansprüchen nicht mehr gerecht wird (siehe oben: alles banal). Inhaltlich geht er nicht tief genug, obwohl – und das ist entscheidend – er es sein könnte. Denn die Themen selbst, die ich hier anspreche, sind wahnsinnig relevant in Bezug auf die eingangs genannten Miseren. Wie wir reisen und wie wir uns ernähren beeinflusst Ressourcen, die Umwelt, das Klima. Wie können, wollen und sollten wir uns fortbewegen, Urlaub machen, andere Kulturen erfahren? Wenn ich ein Rezept kochen möchte, woher bekomme ich die Zutaten und wo kommen die eigentlich her? Und und und!
Ich möchte mich hier weiterhin mit Reisen und Speisen auseinandersetzen, nur eben den Fokus etwas umstellen, andere Perspektiven einnehmen und sehr, sehr gerne noch mehr mit euch ins Gespräch kommen. Zugegeben, ich weiß noch nicht, wie das konkret aussehen wird, ich habe weder einen Redaktionsplan erstellt noch eine bahnbrechende Vision formuliert. Außerdem steht im real life meine Abschlussarbeit an und ich kann leider nicht abschätzen, in welchem Umfang Bloginhalte künftig realisierbar sein werden. Und trotzdem musste dieser Beitrag jetzt einmal geschrieben werden – vielleicht auch, um mir selbst einen Schubs zu geben. Ich bin jedenfalls gespannt und freue mich auf das, was kommt.
Vielen Dank, wenn ihr bis hierhin gelesen habt! Ich hoffe, ihr bleibt auch weiterhin dabei. Macht’s gut!
Мила ми Алекс,
Чудесно е,че си загрижена за нашата малка планета. Подкрепям те безрезервно и се гордея с теб. Но, за голямо съжаление , сам човек не може да постигне много,освен да промени своето отношение към заобикалящата го среда.Това,разбира се,не е никак малко,но е недостатъчно. Има българска поговорка,която гласи „ Една лястовица пролет не прави“- жалко наистина,но е верно!
Затова бих искала да споделя своето мнение по този голям проблем. Време е, дори е късно, всички обитатели на нашата планета да се загришат за нея, да проумеят,че са част от обществото, да станат взискателни към себе си и добронамерени помежду си.
Да загърбят безразличието,нехайството,алчността,злобата,завистта,агресията… (недоумявам как може ученик да стреля срещу съученици в класна стая ??? )
Социолози, психолози,управляващи трябва неотложно да работят за това.
Само по този начин,„ВСИЧКИ ЗАЕДНО“ бихме могли да спасим останалото от планетата,нашия вечен дом.
(Илюзия ?)
С теб сме
С обич, баба А
Ja, wir müssen reden!
Richtig, aber solange kein Politiker zuhört und etwas ändert, bringt das ganze leider nicht richtig viel.
Wieviel Konzerne produzieren immer noch im Plastik Flaschen? Dass ist alles bekannt, aber solange das Geld regiert ist der „kleine Mann“ hilflos.
Trotdem, finde ich, soll jeder auf seine Art etwas für unsere Erde tun!
Erst einmal drücke ich dir alle Daumen für die Abschlussarbeit. Und dann freue ich mich auf Deine interessanten neuen Beiträge, die vielleicht anders als die alten Beiträge sind und trotzdem ganz wunderbar! Man entwickelt sich weiter und ich finde Deine Ansprüche gut und aus kleinen Ideen werden grosse, jeder kann mit kleinen Schritten und grossen Sprüngen helfen.
Liebe Grüße und bis bald
Nina
Vielen lieben Dank, Nina! Das sehe ich auch so. Wenn jeder einen kleinen Schritt macht, können wir zusammen doch eine gute Strecke zurücklegen!
Danke für deine gedrückten Daumen und viele Grüße
Alex
finde ich sehr interessant deine gedanken und vor allem auch erfreulich. ich befasse mich seit jahrzehnten mit solchen fragen, war bzw. bin in der antiatom- und klimabewegung aktiv. immer wieder kamen momente wo ich den eindruck hatte, dass sich trotz mancher erfolge (z. b. in Gorleben) letztlich nichts bewegt. doch dann kommen sowohl solche großartigen kampagnen wie fridays for future oder eben solche posts wie deiner jetzt (und die danzu gehörenden kommentare), die dann doch wieder mut machen, dass es uns am ende doch gelingt, die katastrophe abzuwenden. wäre schön, wenn ich diese erfreuliche perspektive noch erleben könnte…
best
p.
Lieber Peter, ich bin so gerührt von den Kommentaren, auch von deinem! Ich wünschte, wir hätten schon viel früher als Masse gegengesteuert. Aber wie weiter unten erwähnt, müssen wir dran bleiben und wahrscheinlich vor allem in andere Kreisen als dem eigenen (oft ähnlich tickendenden Netzwerk) und der Öffentlichkeit darauf aufmerksam machen.
Auch dir alles Gute!
Alex
Liebe Alex,
du machst das gut. Gefällt mir. Und zum Ernst der Lage: Anfang und Mitte der 80ger waren wir mit dieser Auffassung eine Minderheit von Spinnern, barfuß zurück zur Natur, keine Legebatterien, einkaufen in Reformhaus und dem ersten Bioladen, Zucker meiden, Gewalt ablehnen … Wir, die Minderheit von vielleicht zwei Prozent, hatten damals schon keine Zukunft, weil wir so eine intensive Auffassung für die Zusammenhänge hatten. Deshalb finde toll, was jetzt passiert, denke aber auch, warum habt Ihr (nicht du, sondern die Mehrheit von damals) nicht schon längst auf uns gehört? Es hört traditionell niemand auf Kassandra, empfehle dazu Christa Wolfs Bücher. Dass sich jetzt das Bewusstsein etwas ändert, liegt nur an dem Näherrücken der Auswirkungen “unserer“ Lebensweise. Es hat immer Warner gegeben, auch vor Begradigungen der Flüsse, und zum Thema Gletscher schmelzen habe ich vor dreissig Jahren die Antwort erhalten: Wir lassen uns den Abend nicht verderben. Auch jetzt angesichts der Freitagsdemos wundere ich mich wieder über begeisterte Meldungen aus der Tourismus Branche, dass die Deutschen Weltmeister im Fernreisen sind. Da passt doch was nicht zusammen. Helfen kann ich dir mit diesen Bemerkungen natürlich nicht, leider, aber du siehst an allen Kommentaren, wer deine Leser sind, und dass du was richtig machst. ;=)
Wünsche dir viel Glück und Erfolg bei deinem Abschluss.
Liebe Grüße
Dita
Liebe Dita,
ganz lieben Dank für deinen Kommentar! Da stimme ich dir zu, dass das Bewusstsein sich erhöht, weil es immer schneller ziemlich eng wird und immer mehr über die bereits eintretenden Auswirkungen berichtet wird (wenn auch wahrscheinlich noch nicht genug). Es ist traurig, dass nicht früher auf „euch“, die du als Minderheit bezeichnest, gehört wurde. Aber wir müssn dran bleiben!
Danke für deinen Support!
Alex
Liebe Alex!
Ich mag deinen Blog wirklich sehr gerne und kann mich in allem nur Arno anschließen. Du scheinst mir eine ganz und gar nicht-oberflächliche Person zu sein. Dennoch kann ich deinen Gedankengang sehr gut nachvollziehen. Auf der einen Seite möchten wir ja über den Blog und die Bilder ins Gespräch kommen, auf der anderen Seite ist es (in real life) völlig irrelevant, ob eine Mahlzeit auch noch fotogen ist.
Ich danke dir für diesen Beitrag, rückt er doch mal wieder die Gedanken zurecht.
Ich freue mich auf deinen „neuen“ Blog und wünsche dir natürlich auch erstmal alles Gute für den Abschluss deines Studiums. ??
Stephanie
Liebe Stephanie,
ich danke dir für deinen Kommentar! Das stimmt. Schön zu fotografieren und eine Sache, sei es auch „nur“ eine Mahlzeit, in Szene zu setzen, ist natürlich eine Kunst, die ich auch gar nicht schlecht reden möchte. Ich weiß, wie viel Aufwand das sein kann und sich viele Blogger*innen machen. Mal schauen, wie sich der „Fokus“ hier auf dem Blog verändert 🙂
Danke für deine Wünsche und liebe Grüße
Alex
Ich bin gespannt und lese sehr gerne weiter mit!
Ich glaube, etwas bewegen kann man mit neuen Einfällen, über die wir Menschen reden. Ja und gern aus anderen ungewöhnlichen Blickwinkeln.
Dafür braucht man noch ein anderes Medium als WordPress. Eher Twitter oder Instagram, wo man über Hashtags und mehr Menschen erreicht. Leider kann man dort nur wenige Wörter posten, aber mit Fotos und guten Headlines überzeugen und dann z.B. auf WordPress verlinken…
Ich wünsche Dir Glück liebe Alex. Ja unsere Erde braucht dringend Hilfe, weil wir Menschen in den Industriegesellschaften mit unserem zerstörerischen Wegwerf-Konsumdenken das grösste Problem sind.
Es ist auf jeden Fall sinnvoll verschiedene alternative Lebensweisen zu zeigen. So kann sich jeder Anregungen holen und auswählen, wie er oder sie umweltfreundlicher leben möchte.
Und dann sollte man auch Einfluss auf unsere Politiker nehmen können, sonst ändert sich weniger…
Ich freue mich auch schon auf weitere Beiträge von Dir.
Liebe Jutta, vielen Dank! Tatsächlich beschäftige ich mich viel mit (sozialen) Medien und werde die Ausspielkanäle des Blogs sicherlich anpassen. Und ja, im Endeffekt kann hauptsächlich die Politik etwas bewegen, deswegen müssen wir definitiv den Druck an entsprechender Stelle erhöhen.
Danke für den Support und viele Grüße
Alex
Liebe Alex, aus diesen und anderen Gründen habe ich zwei Blogs, doch ich habe dich nie für oberflächlich gehalten. Seine Reisen und Speisen zu dokumentieren sind für viele Besucher kleine Inseln des Glücks, neben all den Grausamkeiten des Alltags. Ich werde mit Spannung deine neuen Beiträge erwarten und drücke dir für deine Abschlussarbeit beide Daumen!
Lieber Arno, vielen Dank für diese bestärkenden Worte! Zwei Blogs sind natürlich eine sehr gute Möglichkeit, die ich für mich persönlich aber ausgeschlossen habe. Ich habe das, was ich bisher geschrieben habe, ja immer sehr gern gemacht und weiß, dass auch diese „kleinen Inseln“ positiv wirken können. Die soll es auch weiterhin geben, nur mit ein paar stärkeren Impulsen zum Nachdenken. Danke, dass du schon so lange dabei bist, das schätze ich sehr.
Liebe Grüße
Alex
Ich lese dich immer gerne!
Genau den gleichen Gedanken hatte ich auch eine Weile bezüglich meines Blogs! Finde ich super, dass du dir da auch Gedanken gemacht hast. Freu mich schon auf dejne nächsten Blogposts! 🙂
xx
Kim.
Danke Kim! Mich freut es auch, dass du ähnlich denkst! Ich glaube, es ist wichtig, dass wir – als Privatpersonen, aber auch als Blogger, die in einer gewissen, ob nun kleineren oder größeren Öffentlichkeit stehen – uns unserer Verantwortung bewusst sind und, wie im Beitrag genannt, eben auch darüber sprechen. Vielen Dank für deinen Kommentar und alles Liebe!
Alex