Beitrag enthält Werbung für SIRPLUS
Wie seid ihr in Bezug auf Lebensmittel aufgewachsen? Bei uns zu Hause wurde viel gekocht. Oft gab es große Portionen, sodass wir am nächsten oder übernächsten oder überübernächsten Tag eben noch einmal das Gleiche gegessen haben. Was auf den Teller kam, wurde aufgegessen. Na gut, fast: Meine Schwester mochte keine Paprika, ich keine Pilze. Die wurden jeweils aus den Gerichten gefischt und untereinander getauscht. Sharing is caring. Im Kühlschrank haben wir regelmäßig gecheckt, dass die Sachen, die näher am Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) dran sind, vorne stehen und wir sie schneller aufbrauchen. War das Datum vom Joghurt überschritten, wurde an ihm gerochen, probiert und nahezu immer war er (so wie die meisten anderen Produkte) immer noch gut und lecker und wurde demnach auch gegessen.
So handhabe ich das auch heute in meinem eigenen Haushalt. Für mich persönlich ist es selbstverständlich an, nichts wegzuschmeißen, was irgendwie verwertet werden kann. Denn es ist doch – noch bevor man sich mit den Konsequenzen für die Umwelt befasst – erstens schade für die Lebensmittel und zweitens für das eigene Portmonnaie.
Where is the love?
Und dann sehe ich immer wieder, wie das halbe Gericht auf Tellern in Restaurants und Kantinen übrig bleibt, wie die gerade gekaufte Nudelpfanne to go in der Mülltonne am Bahnhof liegt, wie in WGs aufs MHD geguckt wird, um die ungeöffnete Milch dann ohne zu zögern wegzuwerfen. Haben wir denn jegliches Bewusstsein, jegliche Wertschätzung für Essen verloren? Und das sind nur die Dinge, die mir im Alltag begegnen. Wenn ich an Groß- und Einzelhandel denke, an die bis oben gefüllten Mülltonnen neben dem Supermarkt, dann wird mir schlecht. Über eine Milliarde Tonnen Lebensmittel werden in Deutschland pro Jahr weggeschmissen. Das ist eine LKW-Ladung pro Minute! Noch mal: ein LKW. Pro Minute.
Zurück in den Kreislauf
Anstatt verständnislos den Kopf zu schütteln, habe ich beschlossen, step by step gegenzusteuern. Zum Beispiel indem ich im Supermarkt Obst und Gemüse kaufe, das weniger der „Norm“ entspricht, Druckstellen hat oder aus anderen Gründen seltener gekauft wird. Das ist easy. Noch besser ist es allerdings, größer zu denken. Beim Bauern, Produzenten und Großhandel anzusetzen, Überschüssiges an den einzelnen Stufen der Wertschöpfungskette zu sammeln und Verbraucher*innen zur Verfügung zu stellen. Utopisch? Nein, denn genaus das macht SIRPLUS.
Wenn ihr aus Berlin oder Umgebung seid und/oder euch intensiver mit dem Thema befasst, kennt ihr das Social Imact StartUp vielleicht schon. Seit 2017 rettet das Team von SIRPLUS Lebensmittel, die an den genannten Stufen übrig bleiben, und bringt sie zurück in den Kreislauf, indem es sie günstig in ihren Rettermärkten verkauft. Eine wahnsinnig gute und wichtige Arbeit! Neben den vier gegründeten Rettermärkten in Berlin wurde sogar ein Onlineshop gelauncht. In diesem gibt es einzelne Produkte und unterschiedliche Retterboxen. Ich durfte die vegane Box testen und möchte hier kurz meine Eindrücke zusammenfassen.
Vegane Retterbox von SIRPLUS
Erst mal vorweg: Es gibt die Retterboxen vegan, vegetarisch, bio, glutenfrei, vegan-bio und office. Aber auch zwei vegane Retterboxen unterscheiden sich natürlich abhängig davon, welche Produkte gerettet werden konnten und damit gerade bei SIRPLUS zur Verfügung stehen. Obwohl also in dem Onlineshop mögliche Produkte abgebildet sind, kann immer eine Überraschung dabei sein.
Ich habe die vegane Retterbox gewählt, insbesondere weil ich neue Produkte kennenlernen wollte. Der Wunsch wurde absolut erfüllt, denn ich kannte weder den Großteil der Marken noch war mir klar, dass es so spannende Sachen auf dem Markt gibt (ich bin allerdings auch niemand, der gerne durch Supermärkte schlendert und sich ausgiebig umschaut). Es wird darauf geachtet, dass eine gute Mischung aus verschiedenen Produkten zusammengestellt wird. In meiner Box waren unter anderem süße und herzhafte Snacks und Aufstriche, Brot, italienische Pasta, türkischer Kaffee, Porridge und Getränke (siehe Foto oben).
Teilweise ist das MHD überschritten, worüber man sich keine Sorgen machen muss, denn SIRPLUS testet die Produkte und arbeitet mit Laboren zusammen. Und generell kann ich nur unterschreiben, wenn auf dem mitgelieferten Zettel steht: „Vertraue auf Dich und Deine Sinnesorgane.“ Anschauen, riechen, schmecken, das haben unsere Eltern und Großeltern schon gemacht. Die Retterbox besteht aus hochwertigen Produkte, es gibt mehr exotische als 0815-Sachen und alles ist in einwandfreier Qualität. Für die Menge sind 30/35 Euro meiner Meinung nach voll gerechtfertigt. Nach eigenen Angaben sind die Produkte bei SIRPLUS bis zu 80 % günstiger als im normalen Handel.
All in all: unterstützenswert
Snacks sind bei mir schnell weg und einiges von dem, was zubereitet werden muss, habe ich auch schon probiert. Deswegen kann ich jetzt schon sagen, dass ich insgesamt mehr als zufrieden bin. Das Hauptargument, SIRPLUS mit dem Kauf von Produkten zu unterstützen, ist für mich im Endeffekt aber die Mission hinter dem Shop. Die Vorstellung, dass alles in dieser Retterbox mit einem Wimpernschlag weggeworfen worden wäre, finde ich erschreckend und traurig. Umso glücklicher macht es mich, dass das StartUp uns allen die Möglichkeit gibt, etwas gegen die Lebensmittelverschwendung zu tun. Deswegen an dieser Stelle ein großes Danke für das Engagement und viele Herzblut, das das SIRPLUS-Team in diese wichtige Sache steckt!
Wenn ihr in Berlin oder Umgebung wohnt, kann ich euch nur ans Herz legen, einfach mal in einen der Rettermärkte zu gehen. Für alle, die weiter weg wohnen, ganz besonders auch für Menschen, die nicht allzu mobil oder fit sind, lohnt sich ein Blick in den Onlineshop. Solltet ihr etwas bestellen wollen, bekommt ihr mit dem Code ReiseSpeisen10 sogar 10 % Rabatt.*
Für alle, die jetzt denken, dass so ein SIRPLUS-Laden nicht nur in Berlin stehen sollte, die können bis Ende Juni die aktuelle Crowdfunding-Kampagne unterstützen. Das Team sammelt dabei Gelder, um ein Franchise-System aufbauen und weitere Rettermärkte in Deutschland realisieren zu können.
Was denkt ihr? Findet ihr die Initiative genauso wichtig? Und gibt es in eurer Stadt ähnliche Projekte, die sich neben foodsharing gegen die Verschwendung und für mehr Wertschätzung von Lebensmitteln einsetzen? In Köln etwa gibt es „The Good Food“, ein Laden, der ebenfalls gerettete Lebensmittel anbietet, die nicht im Handel verkauft werden, krummes Gemüse zum Beispiel. Hier zahlt man so viel, wie es einem wert ist. Kennt ihr weitere Initiativen? Ich bin gespannt!
Bis bald, macht’s gut!
*Zum Rabattcode ReiseSpeisen10: Mindestbestellwert 35 Euro. Nicht kombinierbar mit anderen Rabatten. Beim Kauf eines Abonnements gültig für die erste Bestellung. Nicht gültig für Non-Food-Artikel. Pro Person einmal einlösbar.
*Der Beitrag ist Werbung, da ich die vegane Retterbox zur Verfügung gestellt bekommen habe. Die Kooperation wurde dabei von mir selbst angefragt. Alles, was ich schreibe, entspricht meiner eigenen Meinung.
Super! Immer öfter wird etwas tatsächlich gemacht statt nur zu reden.
Eigentlich wäre schön, wenn die Politik solche Initiative unterstützt, aber das ist leider noch Wunschdenken!
Sehr gute Artikel
Das wäre tatsächlich sehr wünschenswert! Für’s erste bleibt es an uns, solche Initiativen zu unterstützen. Immerhin ist das zumindest möglich 🙂
Ich kannte SirPlus bislang nicht, wohne allerdings auch weit…weg von Berlin 😀 . Ich finde das Konzept sehr gut, vor allem, dass auf unterschiedliche Ernährungsweisen Rücksicht genommen wird, hey, sogar glutenfrei! Hoffentlich setzt es sich flächendeckend durch, denn ich möchte weitestgehend auf Online-Bestellungen und die damit verbundenen Lieferungen/Lieferwege verzichten.
Was den Umgang mit Lebensmitteln angeht, kann ich mich nur deiner Erfahrung anschließen: genau so habe ich es als Kind auch gelernt und mit auf den Weg bekommen. Was gekauft wurde, wurde auch gegessen. Aber eben aus dem Grunde der Sparsamkeit. Das kommt ja letztlich allen Seiten zugute.
Lieben Dank für den Kommentar!
Ja, es wäre auf jeden Fall wünschenswert und nachhaltiger, würden alle die Möglichkeit haben, solche Läden und Initiativen in der eigenen Stadt zu unterstützen. Ich schätze aber, bis dahin wird leider noch eine ganze Menge Zeit vergehen. Aber gerade deswegen finde ich es wichtig, auf solche Projekte aufmerksam zu machen und den Prozess schneller voranzubringen 😀
Und schön zu hören, dass auch du mit einer wertschätzenden Haltung gegenüber Lebensmitteln aufgewachsen bist 🙂
Die Menschen sind oft viel zu panisch was Lebensmittel angeht, weil sie sich einfach nicht mehr damit auskennen. Meine Großeltern hatten solche Probleme nicht, allerdings fehlte da auch die gigantische Auswahl (an zumeist Mist) in Supermärkten und frische Lebensmittel kaufte man noch auf dem Markt, wo man jeden Händler schon seit Jahren kannte. SirPlus kannte ich schon, da ich mich dauernd mit dem Thema Lebensmittel auseinander setzte. Initiativen gibt es derzeit einige, aber ich hoffe diese setzen sich durch und zwingt auch die Industrie und die Supermärkte zum Umdenken.
Lieber Arno, danke für deinen Kommentar!
Mit der heute riesigen Auswahl und den Marktkäufen spricht du wichtige Punkte an, die sicher mit der Wertschätzung von Lebensmitteln zusammenhängen.
Ich hoffe auch, dass solche Initiativen Wirkung zeigen und neben der Industrie vor allem auch die Politik beeinflussen.