von Alexandra Schimske
Im Sommer 2013 war ich beruflich in Bolivien unterwegs. Sehr spannendes Land. Ich sammelte viele verschiedene Eindrücke. An meinem Abschlussabend stand ein großes Fest an. Ich hatte gelernt, dass gemeinsames Essen in der Bolivianischen Kultur sehr wichtig ist. Kurzer Hand reservierte ich in einem Lokal einen Tisch.
Mit 20 Mann saßen wir nun an einer langen Tafel. Mein bolivianischer Freund Alejandro hatte “Pique Macho” für uns bestellt. Ich vertraute ihm und war in freudiger Erwartung auf das Essen. Drei riesige Teller mit großen Fleischbergen standen eine halbe Stunde später auf unserem Tisch. Ich schnappte mir meine Gabel und pieckte genussvoll in ein Stück Fleisch. In Bolivien ist es sehr typisch, sich Essen zu teilen, deshalb aßen alle von dem gleichen Gericht. Etwas skeptisch guckte ich das Gebilde auf meiner Gabel an. Danach schwenkte mein Blick zu Alejandro. Er nickte mir zu und meinte “Probier es!”. Sein schelmischer Blick ließ nichts Gutes vermuten. Nach dem Speisen verschiedenster Fleischstückchen mit unterschiedlichsten Konsistenzen, wurde mir gesagt, was “Pique” bedeutet. Ich hatte so ebend fast alles von der Kuh gegessen, was man essen konnte. Ein Stückchen Kuh-Darm, ein Stücken Kuh-Magen, ein Stückchen Kuh-Herz… Mhm, ich konnte mir fast nichts Besseres im Leben vorstellen. Mein Magen drehte sich und mein Appetit war verflogen. Ich dachte nur: „Verdammte Europäer, wir sind doch echt nichts mehr gewohnt!“. Leicht angewidert kaute ich auf dem knorpligen Stück in meinem Mund rum und war froh, dass ich den Teller nicht alleine leer essen musste.
Ein viel besseres Gericht aus Bolivien, welches ich durch meiner bolivianischen Mitbewohnerin kennen gelernt habt, findet ihr hier!
Ein Gedanke zu „Alles von der Kuh – Eine Reise nach Bolivien“