von Alexandra Ianakova
Wusstet ihr, dass man in ganz vielen Städten eine Food Tour machen kann? Ich habe in Bulgarien zum ersten Mal davon gehört, als ich auf der Suche nach Insider-Tipps für Sofia war und war von der Idee sofort begeistert. Hier ist eine Liste mit Food Tours in Europe, damit ihr bei eurem nächsten Städtetrip eine Essensroute einplanen könnt.
Natürlich habe ich bei der Tour durch Sofia mitgemacht. Ich kenne mich zwar mit der bulgarischen Küche ganz gut aus, wollte meinem Besuch aber gern etwas Spannendes zeigen und war selbst sehr neugierig. Zu Fuß werden Restaurants, Cafés und Co. abgelaufen, die ländertypische Speisen und/oder Getränke anbieten. Unser Tourguide gab uns immer wieder Hintergrundinfos zu Gerichten und Traditionen, die Atmosphäre ist sehr locker und angenehm und vergleichbar mit den studentischen Free City Tours.
Wir treffen uns im Crystal Garden im Herzen der Stadt. Unser Tourguide stellt sich und die Route kurz vor, die Gruppe besteht aus 10 jungen Leuten verschiedener Herkunft.
Station 1: Supa Star
Supa heißt auf Bulgarisch – Überraschung – Suppe. Hier probieren wir Tarator, eine kalte und vor allem im Sommer sehr beliebte Joghurtsuppe mit Gurken, Walnüssen, Knoblauch und Dill. Ich habe in einem kurzen Video festgehalten, wie ihr Tarator ganz einfach zubereiten könnt. Schaut rein, wenn ihr mögt. Das Suppenhaus in Sofia bietet ein sehr nettes Ambiente auf zwei Etagen und viele wechselnde hausgemachte Suppen.
Station 2: Unterführung
Unterführungen zu durchlaufen gehören zum bulgarischen Alltag. Und auch wenn einige danach aussehen, man muss sich keine Sorgen machen, hinter der nächsten Ecke überfallen zu werden. Zudem lohnt es sich manchmal, kurz Halt zu machen und in einen der kleinen Backwarenläden zu schnuppern. So wie wir das in der Unterführung an der Straßenecke Gen. Gurko/ Vasil Levski gemacht haben. Hier findet man laut Tourguide die beste Banitsa der Stadt und meine absolute Lieblingsspeise. Banitsa ist ein Blätterteiggebäck, herzhaft gefüllt mit Schafskäse, Spinat oder Fleisch – oder aber süß, zum Beispiel mit Apfel und Zimt.
Dazu gab es ein traditionelles Getränk, das meiner Meinung nach ekliger nicht sein kann. Dem haben sich bis auf einen Deutschen alle anderen Touristen angeschlossen. Bosa. Ein braunes zähflüssiges Getränk, das auf Hirsebasis gebraut wird. In die Balkanregion kam es mit der Herrschaft des osmanischen Reiches. Bei Bulgaren beliebt, für Touristen sehr gewöhnungsbedürftig!
Station 3: Slunce Luna (Sun Moon)
Ein super gemütliches Café, in dem alle Leckereien aus selbst angebauten Zutaten bestehen. Für uns gibt es Häppchen mit Lyutenitsa und Kyopolu. Ersteres ist ein Tomaten-Paprika-Aufstrich mit Olivenöl und Gewürzen, während Kyopolou eine Paste aus Aubergine und Paprika ist. Lecker! Und wenn man schon da ist, unbedingt die hausgemachten Cookies probieren! Ich bin später mit meiner Cousine für Kaffee und sehr guten Kuchen nochmals ins Sun Moon gegangen. Man kann aber auch toll Mittag essen.
Station 4: Hadjidraganovite Izbi
Letzter Stop ist ein traditionell bulgarisches Restaurant. Rustikal, mit viel Holz, gemütlich und gastfreundlich. Wir setzen uns an einen großen Tisch und bekommen Weißbrothappen mit 4 verschiedenen Käseaufstrichen serviert, dazu hausgemachten Wein. Die Speisekarte ist groß und dick, hier kommt man gern mit leerem Magen hin, um Stunden später (Bulgaren lassen sich Zeit beim Essen) gesättigt rauszurollen.
Unser Tourguide bringt uns anschließend zur großen Fußgängerpromenade und verabschiedet sich. Ich bin sehr zufrieden und kann die Food Tour jedem empfehlen, der aus erster Hand einen Eindruck von der bulgarischen Küche bekommen möchte. Die Restaurants wissen immer Bescheid und sind so mit außreichenden Probierportionen auf die Gruppen vorbereitet. Wie auch die Free City Tour bietet Balkan Bites die Route kostenlos an, verdient aber ohnzweifel eine freiwillige Spende, damit die tolle Idee auch weiterhin realisiert werden kann.
bravo na teb!i estestvenno na horata ,koito organisirat takiva interesni neschta!dobar apetit!