von Siyana Dimitrova – Griechenland
Griechenland ist die Südgrenze Bulgariens und ist als Meeresland weltweit bekannt. Die griechische und die bulgarische Küche haben viele Gemeinsamkeiten.Von unserer Heimatstadt Berkovitsa bis Burgas, der zweigrößten Stadt an der Schwarzmeerküste, sind es 468 km und bis Thassos, die Insel im Nordosten Griechenlands, 462km. Das ist kaum ein Unterschied und da wir beide, ich und mein Freund Mihail, schon mehrmals in Burgas waren, wollten wir einen anderen Ort kennen lernen. So entschlossen wir uns, unseren Sommerurlaub dieses Mal in dem Nachbarland zu verbringen.
Anfang September ist meiner Meinung nach die beste Zeit für einen Urlaub in Griechenland. Es ist immer noch warm genug (30°C bis 32°C) und die Preise sind niedriger als im August zur Hochsaison. Wir finden ein günstiges Angebot von einer Reiseagentur und schnell steht alles fest.
Wir fahren ungefähr 30 Minuten mit der Fähre von Keramoti nach Thassos. Thassos heißt übrigens nicht nur die Insel, sondern auch ihre größte Stadt, die auch Limenas genannt wird. Kurz bevor wir die Insel erreichen, sehe ich schon, wie das Meerwasser seine Farbe ändert. In der Mitte des Meeres ist es dunkelblau, aber langsam kann ich schon ein unglaublich schönes Türkisblau erkennen. So schönes Meereswasser sehe ich zum ersten Mal in meinem Leben. Ich kann sogar die Fische sehen und die kleinen Felsen. Die Insel ist an sich nicht so steil. Es wachsen jahrhundertalte Olivenbäume, Büsche, Schwarzkiefer und Edelkastanien.
Da ich das Meer besonders liebe, bin ich von der Schönheit der Insel wirklich begeistert. Statt fünf Tagen könnte ich fünf Monate hier verbringen, in der Sonne liegen und die Stille genießen. Wenn ihr mal Ruhe braucht und während des Sommerurlaubs nicht unbedingt jeden Abend in die Disko gehen wollt, dann ist Thassos die beste Location für euch. Die zahlreichen Tavernas bieten sehr leckeres Essen es lohnt sich auf jeden Fall, mit Freunden hinzugehen und griechische Musik mitzuerleben. Zwei solche Abende organisieren wir auch mit unserer Gruppenleiterin und noch ein paar Leuten.
An den anderen Tagen hatten wir mehrmals zum Mittagessen Gyros, der doch anders schmeckt, als das, was ich in Bulgarien gegessen habe. Am Abend in der Taverna will ich etwas Besonderes bestellen: Pastizio und Zucchini-Klöße mit Tzatziki. Viel zu viel für mich, aber unglaublich lecker. Nagut, Pastizio war nicht ganz mein Ding – Nudeln mit Hackfleisch, Tomatensoße und überbackenem Käse. Schmeckt gut, aber ich bin kein großer Fan von Hackfleisch. Die Zucchini-Klöße aber waren das Beste! Ich habe schon mehrmals zu Hause sowas gegessen, weil meine Mutter sie auch zubereitet, aber ich wollte original griechische probieren. Mit dem Essen bin ich sehr zufrieden. Der griechische Wein ist übrigens auch nicht schlecht, obwohl mein Freund nur Ouzo bestellt. „In Griechenland musst du Ouzo trinken, Wein haben wir auch zu Hause” sagt er die ganze Zeit, wenn es um die Getränke geht. Das Orchester ist großartig und wir singen und tanzen alle zusammen. Ein echt unterhaltsamer Abend in Griechenland war das.
Über die Insel gibt es aber noch viel zu erzählen. Sie lässt sich an einem Tag umfahren. Das schöne Kloster, St. Archangel Michail, muss man besuchen. Von der Terrasse des Klosters hat man einen traumhaften Blick auf eine Bucht mit türkisblauem Wasser. Ich mache, wie immer, tausende Fotos, weil ich wieder begeistert bin. Am Eingang der Kirche gibt es Lokum (Türkischer Honig) zum Kosten – sehr lecker.
Wenn man durch die kleinen Dörfer spaziert, sind kleine, bunte Souvenirgeschäfte zu sehen, in denen ich Ohrringe, Ansichtskarten und kleine Geschenke kaufe. Ich liebe solche Läden, weil auf dem engen Raum alles noch schöner wirkt.
Das war meine erste Reise nach Griechenland und ich habe nur schöne Eindrücke gewonnen. Es gibt noch viel zu erzählen, aber ihr müsst diese Kultur selber erleben und die Zeit dort genießen. Traumhaftes azurblaues Meer, Tavernen mit frischem Fisch, Ruhe und schöne Strände, die nicht überfüllt von Menschen sind. Dazu kommen noch Ouzo, Gastfreundschaft, unterhaltsame Musik und lustige Tänze. Griechenland ist immer eine Reise wert.
Seit diesem Urlaub mache ich die Zucchini-Klöße so wie in Griechenland. Die müsst auch ihr einmal probieren, deswegen verrate ich euch hier das Rezept.
Ein Gedanke zu „Ab zu den südlichen Nachbarn“