von Alexandra Ianakova – Deutschland
Aufgewachsen bin ich mit Pfefferkuchen, dann gab es plötzlich Honig- und Lebkuchen und letzten Monat höre ich von sogenannten Printen. Was denn nun? Alles richtig, das leckere Gebäck hat einfach viele Namen.
Fangen wir mal im Osten an, weil ich in Brandenburg und später in Berlin aufgewachsen bin. Hier ist Pfefferkuchen die gängige Bezeichnung. Vor allem in Sachsen, denn in der sächsischen Kleinstadt Pulsnitz haben die Pulsnitzer Pfefferkuchen ihren Ursprung, der Name ist sogar geschützt. Mit mehreren privaten Pfefferküchlereien und einem Pfefferkuchenmuseum, in welchem man selbst Pfefferkuchen backen kann (!!!), ist offensichtlich, wofür die Stadt bekannt ist. Überall haben die Leckereien gemeinsam, dass sie aus tollen Gewürzen bestehen: Zimt, Nelken, Koriander, Ingwer, Anis und Muskat. Kein Pfeffer im Pfefferkuchen? Nein. Die Bezeichnung kommt aus dem Mittelalter, wo exotische Gewürze einfach nur Pfeffer genannt wurden.
[libum], [print], [hauptsachelecker]
Am weitesten ist wohl der Lebkuchen verbreitet, auf diese Bezeichnung trifft man fast in ganz Deutschland, die Nürnberger Lebkuchen gehören zu den bekanntesten. Im Süden und Südwesten existiert wohl auch die Abwandlung Labekuchen. Über den sprachlichen Ursprung ist man sich nicht einig. Möglich ist, dass Lebkuchen vom lateinischen Begriff libum für Fladen oder Kuchen kommt. Oder aber er hat sich aus dem germanischen Wort Laib für Brotlaib entwickelt.
Honigkuchen. Bei diesem Terminus ist klar, dass er sich auf eine der Zutaten bezieht. Ich bin allerdings nicht sicher, in welchen Regionen er verwendet wird und in welchen überhaupt nicht. Vielleicht könnt ihr helfen?
So, und seit zwei Monaten befinde ich mich im tiefen Westen und lerne plötzlich ganz neue Wörter kennen! Printen. Hervorzuheben sind hierbei die berühmten Aachener Printen, die den Touristen zuliebe das ganze Jahr über angeboten werden. Der Begriff stammt angeblich vom englischen print ab und bezieht sich auf den früheren Herstellungsprozess des Gebäcks, bei dem der Teig in eine kunstvoll bedruckte Form gedrückt wurde.
Hui, wieder was gelernt, aber ich habe noch nicht genug. Bestimmt kennt ihr aus kleineren Regionen oder Dialekten noch weitere Bezeichnungen für Lebkuchen. Ich würde mich sehr über Kommentare freuen und bin gespannt, noch mehr zu erfahren! 🙂
Liebste Grüße und einen schönen Sonntag
Alex
Titelbild: Pia ♥
Pfefferkuchen kenne ich nur als Kuchen in länglicher Backform in ca. 500 Gramm, und oben drauf mit leckeren Gewürzen, in Deutschen Geschäften nur noch selten zu sehen .Anders in Venlo Holland, dort findet man den Peperkuchen noch öfters
Ach, so kenne ich ihn tatsächlich nicht. Also von der Form her eher wie ein Brot? Gibt es den in Holland nur in der Weihnachtszeit oder das ganze Jahr über?
Wahnsinn das sieht toll aus??
Toller Artikel!
Das es dafür so viele verschiedene Begriffe gibt! Ich kenne es auch als Lebkuchen! 🙂
LG 🙂
Danke dir, liebe Sarah! Ja, es gibt so viele unterschiedlichen Begriffe für so Vieles, und das in einem Land (Pfannkuchen, Eierkuchen etc.), ich finde das immer superinteressant! 🙂
Liebe Grüße und einen schönen Abend
Alex
Hallo Alex, ich kenne sie nur als Lebkuchen. Ein Gebäck mit wirklich interessanter Geschichte. Ich habe gelesen, dass die früher über Apotheker verkauft wurden, da den Gewürzen eine Heilwirkung zugeschrieben wurde. Total spannend!
Liebe Grüße, Ingrid
Hallo Ingrid! 🙂
Ach sieh mal an, das habe ich gar nicht gewusst. Liebsten Dank dafür und für deinen netten Kommentar! 🙂
Herzliche Grüße, Alex