Ungarn
Nachdem meine Schwester neulich in Ungarn war, ist mir aufgefallen, dass ich superwenig über das Land weiß, dabei finde ich die gesamte Region Mittel-Südost-Europa sehr spannend. Mit Ungarns westlichem Nachbar Österreich und der dazugehörigen Küche kann ich zumindest noch etwas anfangen und verbinde meine liebsten Süßspeisen wie Kaiserschmarrn und Apfelstrudel mit dem schönen Land. Wenn ich dagegen an Ungarn denke, fallen mir ehrlich gesagt nur Gulasch und Salami ein. Das soll sich ändern, also „Hello Google“ und Ungarn suchen. Gulasch und Salami sind tatsächlich wichtige Bestandteile der Küche, aber es gibt ebenso ganz wunderbare Teigwaren wie Palatschinken oder Bejgli. Letzteres gibt es in zwei Varianten und wird traditionell an Weihnachten und Ostern gegessen. Wenn das nicht perfekt in die Vorbereitungen für nächsten Monat passt!
Es gibt den Diós Bejgli (Diòs = Walnuss) und den Mákos Bejgli (Mákos = Mohn), der Teig ist dabei der gleiche, unterschiedlich ist die Füllung. Beides wird normalerweise mit Rum zubereitet. Den habe ich dieses Mal weggelassen, aber probiert es gerne aus, denn er passt geschmacklich sicher sehr gut dazu! Für meinen ersten Versuch habe mich für die Walnuss-Variante entschieden und gebe euch das Rezept für drei Bejgli, die ganz fix aufgegessen sind, versprochen.
Zutaten für 3 Rollen
Für den Teig:
200 ml Milch
1/4 Würfel Hefe
2 EL Puderzucker
400 g Mehl
125 g weiche Butter
2 Eier
Eine Prise Salz
Für die Füllung:
250 ml Wasser
150 g Puderzucker
150 g Walnüsse, gemahlen oder klein gehackt
50 g Löffelbiscuit, gemahlen
100 g Rosinen
Saft einer halben Zitrone
Ein verquirltes Ei zum Bestreichen
Zubereitung:
- Für den Hefeteig die Hefe mit etwas Puderzucker in warmer Milch auflösen. Mehl, Butter, Eier und Salz vermengen und zur Hefemischung geben. Alles zu einem weichen Teig rühren und zwei Stunden lang gehen lassen.
- In der Zwischenzeit Walnüsse klein hacken oder mahlen und Löffelbiscuit zerstampfen (Das klappt gut, indem ihr die Kekse z.B. in einen Gefrierbeutel gebt und mit einem Nudelholz drüberrollt).
- Für die Nussfüllung in einem Topf den Puderzucker in Wasser auflösen und aufkochen lassen. Vom Herd nehmen und gemahlene Walnüsse, Löffelbiscuit, Rosinen und Zitronensaft hinzugeben und alles zu einer Masse verrühren. Abkühlen lassen.
- Den aufgegangenen Hefeteig dritteln und die Teile zu Rechtecken mit etwa 1/2 cm Dicke ausrollen.
- Die abgekühlte Nussfüllung auf die Rechtecke verteilen und diese dann von der langen Seite aus zu Rollen formen.
- Mit einem verquirlten Ei bestreichen und einige Male mit einer Gabel einstechen. 30 Minuten gehen lassen und dann bei 200 Grad 25 Minuten lang backen. Warm oder kalt und mit Puderzucker servieren.
Ich musste mich beim Zubereiten der Füllung schon sehr beherrschen, nicht alles wegzulöffeln, weil sie soo lecker ist! Beim nächsten Mal würde ich lediglich etwas Zimt hinzufügen, ansonsten bin ich total zufrieden. Aufgrund der Wartezeiten dauert das Ganze etwas länger, aber vor allem für ein Osterfrühstück mit Familie oder Freunden lohnt sich die investierte Zeit definitiv! Ihr könnt den Bejgli luftdicht aufbewahren, dann hält er sich gut. Wenn er euch am nächsten Tag trotzdem zu trocken sein sollte, einfach in den Tee oder Kaffee dippen und der Tag ist gerettet.
Ich freue mich, von euren kommenden Osterrezepten zu lesen. Und vielleicht habt ihr auch Lust bekommen, einen Bejgli zu backen. Dann wünsche ich dabei viel Spaß und einen guten Appetit! 🙂
Das sieht richtig lecker aus! Ich muss auch endlich mal mit Osterrezepten starten, sonst wird das wieder nix 😉
Die ungarische Küche finde ich toll, da gab es so viel leckeres! Wir hatten damals in der Markthalle in Budapest ganz leckere Moussaka gegessen und auch die Süßigkeiten sahen wirklich toll aus.
LG, Katja
Huhu Katja, vielen Dank für den lieben Kommentar! Uuh, Moussaka ist super, haben wir auch in der bulgarischen Küche und meine Mutter hat es früher häufig gekocht 🙂 Viel Spaß mit deinen Osterrezepten und einen schönen Sonntag! 🙂
Liebste Grüße
Alex
Ach, ich liebe ja sein Bananenbrot! Und generell, einfach ein toller Koch! 🙂
Das unterschreibe ich so! 🙂
klar sind die schnell aufgegessen, bei mir schon. Vielen Dank für das schöne Rezept, ich liebe Hefeteig und nebenbei, natürlich auch für diesen kleinen Exkurs zur ungarischen Küche.
Sehr gerne, liebe Ira! Vielen Dank für deinen lieben Kommentar 🙂
Ich komme ja aus Ungarn, deswegen habe ich mich besonders über Deinen Beitrag gefreut. 🙂
Was den Bejgli angeht, zur Wahrheit gehört, dass praktisch jede Familie ihr eigenes Rezept dazu hat, meist weitergegeben durch mehrere Generationen. Dieser Kuchen darf in der Vorweihnachtszeit aus keiner ungarischen Küche fehlen. Dass er zu Ostern auch gegessen wird, ist mir ehrlich gesagt neu, aber ich bin ja schon über 20 Jahren weg von der alten Heimat. Vielleicht haben sich inzwischen die Bräuche diesbezüglich geändert. 🙂
Liebsten Dank für deinen Kommentar und die Informationen aus erster Hand! Es freut mich sehr, von einer Kennerin zu lesen! 🙂 Das glaube ich gern, dass jede Familie ihr Rezept hat und weitergibt, das ist das Schöne an Traditionen. Interessant, dass du Bejgli nur als Weihnachtsgebäck kennst, ich habe auf jeder Seite zum Rezept gelesen, dass er zu beiden Feiertagen gebacken wird. Aber vielleicht wird auch das wieder individuell in den Familien entschieden? Darf ich noch fragen, ob du ein Lieblingsgericht der ungarischen Küche hast und ob Bejgli vielleicht sogar dazu gehört? 🙂
Ganz lieben Dank noch einmal für deine Worte und herzliche Grüße,
Alex
Liebe Alex,
vielen Dank für Deine liebe Antwort. Bejgli gehört natürlich auch zu unseren Lieblingskuchen in der Vorweihnachtszeit. Ohne wäre es eine Schande. Und natürlich werden beide Sorten, sowohl mit Walnuss als auch mit Mohn gemacht und gerichtet für jeden, der zu Besuch kommt. 🙂
Deine Frage hat mich allerdings in eine quälende Krise geführt. Du kannst sowas nicht fragen, welches mein Lieblingsgericht aus Ungarn ist??? Soviel Seiten hat Dein Blog gar nicht! 😀 😀 😀
Aber wenn ich jetzt nachdenke, gibt es ein Gericht, das MUSS ich jedes Mal, wenn ich zu Besuch bin, unbedingt essen. Wirklich jedes Mal. „Jókai bableves“ nennt sich das Gericht. Übersetzt heißt es Bohnensuppe nach Jókai Art (Jókai war ein berühmter ungarischer Schriftsteller im 19. Jhd. und diese Suppe war sein Lieblingsgericht).
Und nach dieser Suppe wird oft Quarkknödel als Süßspeise serviert. Auch eines der Gerichte, wofür ich gerne mein halbes Leben opfern würde. 🙂
So. Und jetzt muss aufhören, ich habe plötzlich unkontrolliertes Magenknurren. 😀
Ganz liebe Grüße an Dich und weiterhin viel Spaß und Erfolg mit der Erkundung der kulinarischen Welt.
Judith
Liebe Judith,
vielen, vielen Dank für deine „kurz gehaltene“ Antwort und den Einblick in die ungarische Küche! :)) „Jókai bableves“ klingt super und erinnert mich ein bisschen an die mir eher bekannte bulgarische Küche und die Bohnensuppe „Bob Tschorba“. Und Quarkknödel, ach hör auf, da bekomme auch ich richtig Appetit! Die stehen schon lange auf meiner To-Do-Liste!
Danke dir und hab noch einen wunderbaren Tag! 🙂
Liebste Grüße
Alex
Yummy 🙂
Du sagst es! 🙂 Ich snacke gerade ein (zwei) Stückchen zu meinem späten Nachmittagskaffee 😛