von Alexandra Ianakova – Mexiko
Nachdem ich letzte Woche diese leckere Coca Mallorquina gebacken habe, hat mich die Motivation gepackt und ich habe angefangen, die spanische Küche nach weiteren Rezepten zu durchforsten. Hier auf eine Verlinkung geklickt, dort nochmal nachgelesen und ich hatte Europa verlassen. Nicht körperlich, aber zumindest in Gedanken. Vermutlich waren es Tortillas, die mich zur mexikanischen Küche geleitet haben, hier noch einmal zur Klärung: Die spanische Tortilla ist ein dickes Omelett aus Eiern und Kartoffeln, in Mexiko ist eine Tortilla ein schlichtes Fladenbrot. An diesem Punkt angekommen (und etwa 300 Rezepte zwischengespeichert) hatte ich Spanien vergessen und beschlossen, mexikanische Quesadillas zuzubereiten – oder es zu versuchen.
Traditionell wird das Fladenbrot aus Mais hergestellt, ein Grundnahrungsmittel in Mexiko. Mit einfachem Maismehl (wie für Polenta) ist es aber nicht getan, ihr benötigt dafür vorgekochtes weißes oder gelbes Maismehl (Harina PAN), das ihr in orientalischen Lebensmittelgeschäften findet.
Zutaten:
für etwa 6 mittelgroße Tortillas:
200 g vorgekochtes Maismehl
150 ml heißes Wasser
1 TL Salz
für die Füllung:
geriebener Käse (Gouda, Edamer)
optional:
Schwarze Oliven
Tomaten
Zubereitung:
Für die Tortillas:
1. Mehl und Salz mischen, mit heißem Wasser zu einem glatten Teig kneten und abgedeckt 15 Minuten ruhen lassen.
2. Mit gut eingefetteten (!) Händen Kugeln formen und diese zuerst mit einem Topf schön gerade flacher pressen (oder mit einer Tortillapresse, wenn ihr so fancy seid). Am besten legt ihr Frischhaltefolie zwischen Teig und Topf. Dann vorsichtig mit einem Nudelholz drüberrollen und versuchen, ordentliche Kreise zu formen. Bei mir sind es eher … Blumen geworden.
3. Die Fladen in einer beschichteten Pfanne ohne Öl von beiden Seiten leicht anrösten. Abgedeckt zur Seite stellen, damit sie nicht austrocknen.
Zum Füllen der Tortillas:
4. Eine Pfanne leicht einfetten und den Herd auf mittlere Stufe stellen.
5. Einen Tortillafladen in die Pfanne geben, von einer Seite leicht anrösten, umdrehen. Geriebenen Käse darauf verteilen, dann weitere Zutaten nach Belieben (aber nicht zu viel des Guten, es wird kein Döner).
6. Herd runterdrehen. Wenn der Käse leicht schmilzt, Tortilla in der Mitte umklappen wie ein Omelett, etwas zusammendrücken. Beide Seiten sollten leicht braun angeröstet werden.
7. Serviert werden Quesadillas geviertelt. Dazu passt frischer Gartensalat, Sour Cream oder Guacamole. Guuuuten Appetit!
Der Name leitet sich übrigens von „queso“ ab. Meine mickrigen Spanischkenntnisse reichen aus, das Wort korrekt mit „Käse“ zu übersetzen. Die klassischen Quesadillas werden lediglich damit gefüllt, es gibt natürlich viele Varianten wie zum Beispiel mit Pilzen oder Fleisch. Ich hab mich für Tomaten und Oliven entschieden, mag die Nur-Käse-Version aber auch sehr gern. Das Maismehl schmeckt deutlich anders als Weizenmehl und passt meiner Meinung nach super in das Rezept (und ist zudem eine leckere Alternative für Menschen mit Glutenunverträglichkeit). Wer faul ist, holt sich fertige Tortillafladen – ist dann zwar nicht original, aber zumindest sind sie richtig rund.
Eine Sache möchte ich euch nicht vorenthalten (und um den Rahmen zum Titel des Beitrages zu schließen):
Uih, wie cool, das kann ich ja direkt so übernehmen. Aber sag mal, vorgekochtes Maismehl kann ich nicht durch ’normales‘ Maismehl ersetzen, stimmt’s? Wo bekomme ich denn vorgekochtes zu kaufen? LG und es sieht so mega hammer lecker aus!!
Das freut mich sehr! 🙂 Genau, Harina Pan ist das vorgekochte Maismehl, das verwendet werden sollte. Ich habe es in einem orientalischen Lebensmittelgeschäft gefunden. In den gängigen Supermarkt-Ketten habe ich es leider noch nicht gesehen, aber notfalls gibt es das Mehl auch online zu kaufen, falls es bei dir keine alternativen Märkte gibt 🙂
Liebe Grüße und eine schöne Woche, Alex
Ah, gute Idee, da mache ich mich demnächst mal auf die Suche! Dank dir und ich wünsch dir auch eine sehr schöne Woche, LG Stephanie