von Alexandra Ianakova – Lippe, Nordrhein-Westfalen
Ich koste mich weiter durch die Region, in die ich gezogen bin – Es gibt so viel zu entdecken! Beim Bäcker lachen mich neuerdings Weckmänner und Printen an und Käse kann ich fix mal aus Holland besorgen. Ich bin begeistert! Mein NRW-Semester-Ticket macht es möglich, dass ich spontan in viele mir noch unbekannte Städte fahren kann. Zum Beispiel zum Kreis Lippe, der an Bielefeld angrenzt. Der Ort ist bekannt für seinen lippischen Pickert, den ich simpel „Kartoffelpuffer“ nennen könnte. Früher ein Arme-Leute-Essen, heute Spezialität.
Zutaten für etwa 8 Stück:
200 g Mehl
200 g Kartoffeln
100 ml Milch
2 Eier
20 g frische Hefe oder 1/2 Päckchen Trockenhefe
50 g Rosinen (optional)
1 Prise Zucker
1 Prise Salz
Fett für die Pfanne
Zubereitung:
- In einer Schüssel Hefe in etwas lauwarme Milch einrühren, etwas Mehl und eine Prise Zucker hinzufügen und 30 Minuten gehen lassen.
- Derweil die Kartoffeln schälen, fein reiben und möglichst gut ausdrücken.
- Die Milch zum Kochen bringen und anschließend über die Kartoffelmasse gießen.
- Mehl, Eier, Salz, (Rosinen) und die Hefemischung zur Kartoffelmasse geben, alles gut verrühren und den Teig eine Stunde gehen lassen.
- Den aufgegangenen Teig portionsweise in einer Pfanne mit wenig Fett und bei mittlerer Hitze ausbacken.
Pickert wird warm mit Marmelade, Zuckerrübensirup oder auch lippischer Leberwurst gegessen und häufig mit Kaffee serviert.
Ich bin geschmacklich total überrascht! Erwartet habe ich ziemlich gewöhnliche Kartoffelpuffer (Sorry, Lippe), tatsächlich erinnert mich Pickert mehr an Pfannkuchen, weil der Kartoffelgeschmack gar nicht intensiv rauskommt. Weil der Fladen also ziemlich neutral schmeckt, kann man ihn nach Belieben süß oder herzhaft belegen. Trotzdem finde ich, dass die Rosinen nicht so gut in den Teig passen, aber das müsst ihr für euch entscheiden. Insgesamt ein sehr nettes Rezept aus dem Nordosten Nordrhein-Westfalens. Guten Appetit! 🙂
Hallo Alex,
das hört sich interessant und lecker an. Das du in deinem Alter diese alten Dinger ausgräbst finde ich toll. Weiter so!
Ich werde den Pickert auch ausprobieren.
Viele grüße von Ulla
Liebe Ulla,
ich musste gerade gut über deinen Kommentar schmunzeln – in meinem Alter! 😀 Aber sicher, die guten alten Rezepte sind doch oft die besten! :)) Ich freu mich, wenn du den Pickert auch ausprobierst und mir sagst, wie er bei dir geworden ist 🙂
Liebe Grüße und einen schönen Abend
Alex
klingt interessant, als Österreicherin ist mir die deutsche Küche ziemlich unbekannt.
Dabei sind wir so nah aneinander 🙂 Und auch innerhalb eines Landes kennt man viele regionale Gerichte gar nicht. Die österreichische Küche mag ich sehr gern und freue mich jetzt schon auf den Skiurlaub mit Kaiserschmarrn und Knödel :))
ich habe sogar Deutschland vegetarisch, aber dieses Gericht kenne ich nicht.
Dass jemand sich mal an den lippischen Pickert wagt, freut mich als langjährige Lipperin natürlich! Werde ich bald ausprobieren! Übrigens wird die Region oft Ostwestfalen genannt, was in jeglichen Gesprächen für Erheiterung sorgt…
Hey Jennifer! Das kann ich mir vorstellen. Als ich „Ostwestfalen“ gelesen habe, fand ich den Begriff auch ganz witzig 😀 Südwest, Nordost, Ostwest?! 😀
So schwierig klang das Rezept gar nicht, deswegen hab ich es einfach mal probiert 🙂 Allerdings habe ich originalen Pickert noch nicht gegessen. Umso gespannter bin ich, wenn ich tatsächlich mal in der Region bin und vergleichen kann 🙂
Liebe Grüße
Alex
Sieht wieder sehr lecker aus, toll, dass Du uns hier die regionalen Klassiker aus Deiner neuen Heimat präsentierst, Pickert kannte ich bisher gar nicht, habe aber jetzt große Lust bekommen, wird nachgemacht, erstmal ohne Rosinen, ich folge da gerne Deinem Rat!
Hallo Ira,
das freut mich! Mach das, du kannst ja den Großteil ohne Rosinen machen und ein paar Rosinen in den restlichen Teig geben und ihn so ausbacken. Ich würde mich freuen, wenn du erzählst, wie und ob es dir geschmeckt hat 🙂
Hab ein schönes Wochenende!
Alex 🙂