von Alexandra Ianakova, nach einem Rezept von Oma, Uroma und Ururoma
Meine Oma ist leidenschaftliche Köchin und beeindruckt mich immer wieder mit ihrem intuitiven Können in der Küche. Dieses durfte ich ganze zwei Monate lang hautnah miterleben, als ich bei meinen Großeltern in Bulgarien gewohnt (und 4 kg zugenommen) habe.
Ganz entsetzt hat Oma festgestellt, dass ich gar kein armenisches Rezept auf dem Blog habe, das konnte sie nicht einfach so hinnehmen. Denn meine Ururoma, und damit Oma der besagten Oma, war Armenin und hat natürlich auch ihre Rezepte weitergegeben. Daher nun von meiner Oma: Anoush Abour, eine traditionelle armenische Weizen-Nuss-Suppe!
Anoush Abour ist Armenisch und heißt so viel wie „Süße Suppe“. Es wird hauptsächlich aus Weizen zubereitet – eine wichtige Zutat, denn das Getreide ist ein Symbol für Fruchtbarkeit. Daher wird Anoush Abour zur Begrüßung eines neuen Jahres gekocht oder zum 06. Januar, wenn in Armenien Weihnachten gefeiert wird. Man wünscht sich damit ein fruchtbares, ertragreiches Jahr.
Zutaten:
500 g Weizenkörner
500 g Zucker
1,5 l Wasser
Eine Handvoll Walnüsse
Eine Handvoll Mandeln
Eine Handvoll Rosinen
2 EL Zimt
Zubereitung:
- Weizenkörner gründlich abspülen bis das abfließende Wasser klar ist.
- Abgespülte Weizenkörner in 1,5 l kochendes Wasser geben, 30 Minuten im Schnellkochtopf, ansonsten mindestens 45 Minuten kochen bis die Körner etwas aufgegangen sind (großen Topf nehmen!).
- Herd ausschalten. Den Topf mit einem dicken Handtuch komplett umhüllen und über Nacht bei Zimmertemperatur stehen lassen. Am nächsten Morgen hat der Weizen das gesamte Wasser aufgenommen.
- Die Masse auf dem Herd leicht erwärmen. Zucker und Rosinen zugeben und bei leichter Hitze rühren bis der Zucker sich aufgelöst hat. Zur Seite stellen.
- Mandeln (wenn mit Schale) 20 Minuten in heißes Wasser geben, damit ihr die Schale lösen könnt.
- Walnüsse und geschälte Mandeln auf ein Backblech geben und etwa 10 Minuten bei 200 Grad leicht backen. Abkühlen lassen und nach Belieben zerkleinern.
- Nüsse zur Weizenmasse geben und untermischen.
- Das Anoush Abour wird mit Zimt und gemahlenen Walnüssen serviert.
In der Türkei (Die Küchen sind sich generell sehr ähnlich) werden neben Rosinen noch weitere getrocknete Früchte hinzugefügt, in Armenien und Bulgarien ist das eher unüblich.
Ich habe Anoush Abour zum ersten Mal gekocht und gegessen und gebe zu, dass ich vorher sehr skeptisch war (Weizensuppe?!). Im Endeffekt bin ich wirklich überrascht wie gut das Zeug schmeckt! Die Konsistenz ist wegen der Weizenkörner durchaus interessant und mal was anderes. Das Ganze ist im Grunde ziemlich süß, die Kombination mit Rosinen und Nüssen finde ich super. Traditionell wird es kalt gegessen, ich fand es warm vielleicht sogar besser. Probiert es aus, ich freue mich über Rückmeldungen! 🙂
Was für eine tolle Geschichte! Ich habe eine Schwäche für alte Familienrezepte und armenisch habe ich glaube ich noch nie gegessen. Wirklich sehr spannend!
Das stimmt! Anoush Abour ist tatsächlich sehr spannend und war auch für mich etwas Neues, aber sehr sehr Leckeres! 🙂
radvam se tche reschi da opitasch tasi rezepta saschtoto besche udovolstvie sa vsitschki ni. da ne govorim sa spomenite…
Mnogo e vkusno!