Hamburg, Deutschland
Hallo zusammen! Heute bleiben wir mal in Deutschland, denn genauso wie es wunderbare Reiseziele ganz in der Nähe gibt, haben viele deutsche Städte und Regionen eigene kulinarische Köstlichkeiten zu bieten. Auch Hamburg. Zumindest besteht die starke Vermutung, dass das zimtzuckrige Plundergebäck aka. Franzbrötchen in der Stadt erfunden wurde. Spekulationen zufolge wurde es um 1810 vom Bäcker Thielemann in Hamburg Altona kreiert, der damit die französischen Truppen versorgt haben soll. Sicher ist das zwar nicht, aber dass der Ursprung in der Hansestadt liegt, immerhin naheliegend – allein schon, weil Franzbrötchen seit Ewigkeiten in den örtlichen Bäckerei-Theken liegen und es erst nach und nach in andere deutsche Städte geschafft haben.
Für alle, die (wie ich vor dem Beitrag) nicht genau wissen, wodurch sich „Plundergebäck“ eigentlich kennzeichnet, außer dass es meistens schmeckt: Beim Verarbeiten wird der Teig, der im Gegensatz zu Blätterteig mit Hefe zubereitet wird, mehrmals ausgerollt und gefaltet. Durch das Wiederholen dieser Prozedur – im Fachjargon „Tourieren“ – entstehen die bekannten blättrigen Schichten und hebt sich der Teig beim Backen so schön nach oben. Wichtig dabei: Das Fett (in der Regel Butter), das auf der ausgerollten Fläche verteilt wird, gelangt auf diese Weise zwischen die Schichten.
Zutaten für 15-20 Stück (je nach Größe):
530 g Mehl
1 Päckchen Trockenhefe
75 g (Rohrohr-)Zucker
250 ml Hafer- oder andere Pflanzenmilch
70 g Pflanzenmargarine + 30 g zum Bestreichen
Eine Prise Salz
Sowie für die Füllung:
50 g Pflanzenmargarine
130 g (Rohrohr-)Zucker
2 EL Zimt
Zubereitung:
1. Mehl mit Hefe, Zucker und Salz mischen und mit 70 g Margarine und Milch zu einem geschmeidigen Teig kneten. Eine Stunde zugedeckt an einem warmen Ort gehen lassen.
2. Den aufgegangenen Teig auf einer leicht mit Mehl bedeckten Arbeitsfläche dünn ausrollen, (2.1) komplett mit einer feinen Margarine-Schicht bestreichen, (2.2) einmal horizontal und einmal vertikal falten, (2.3) wieder ausrollen und das Ganze wiederholen.
3. Beim dritten Mal den Teig zusammenklappen, locker in ein Tuch wickeln und für 20 Minuten in den Kühlschrank legen.
4. Für die Füllung Zimt und Zucker in geschmolzene Margarine verrühren und bereitstellen. Den Backofen auf 180 vorheizen.
5. Den Teig aus dem Kühlschrank nehmen und etwa 7 mm dünn ausrollen. (5.1) Etwas Wasser auf die Teigfläche träufeln und verteilen und (5.2) anschließend die Zimt-Zucker-Mischung gleichmäßig verstreichen.
6. An der längeren Kante beginnen, den Teig vorsichtig zusammenzurollen.
7. Die Rolle in Stücke schneiden, diese auf ein Backblech legen und jeweils in der Mitte und parallel zum Schnitt mit einem schmalen, runden Stab (Kochlöffel, Milchaufschäumer, Stift – ihr findet schon etwas) eindrücken.
8. Die Franzbrötchen noch einmal 15 Minuten gehen lassen und dann bei 180 Grad 20-25 Minuten lang backen.
Die Franzbrötchen sind vor allem warm und weich ein Genuss – und ein super Begleiter zum Kaffee. Apropos Kaffeezeit: Ja, die Teilchen sehen irgendwie aus wie plattgedrückte Kanelbullar, die leckeren Zimtschnecken, die es in Schweden zur „Fika“ gibt. Und irgendwie auch wie Croissants. Vielleicht hatte der oder die kreative Erfinder*in auch einfach Lust auf beides und konnte sich nicht entscheiden? Jedenfalls wurde damit die wunderbare Welt des deutschen Plundergebäcks bereichert und das ist doch das wichtigste 😉
Sollte es unter euch liebe Menschen aus Hamburg (oder auch einfach gut informierte Nicht-Hamburger*innen) geben, die mehr über den Franzbrötchen-Ursprung wissen, sagt gerne Bescheid!
Die Fotos machen einfach Appetit!
Richte auch nach Weihnachten!
Oh ja, der weihnachtliche Zimtduft ist zu jeder Jahreszeit verlockend 🙂
Hallo Alex,
die Franzbrötchen sehen unheimlich lecker aus! Und die Fotos sind auch ganz toll.
Liebe Grüße,
Bettina
Liebe Bettina,
vielen Dank! Freut mich sehr, wenn sie dir zusagen! Zimt und Zucker und Hefeteig, das sind einfach an sich schon super Sachen 😀
Liebe Grüße zurück
Alex
Franzbrötchen sind einfach toll, ich liebe sie! Deine sehen fein aus. 🙂
Auch wenn ich aus dem Norden komme, weiß man hier leider auch nicht mehr über den Ursprung des Gebäcks. 😉
Viele Grüße, Becky
Danke, Becky! Dann mutmaßen wir eben weiter über den Ursprung, was soll’s 😉 Liebe Grüße zurück und ein schönes Wochenende! 🙂
Hauptsache, sie wurden erfunden und schmecken so toll. 😉
Danke, dir auch!
Das wusste ich noch gar nicht mit dem mehrfach gefalteten Hefeteig, dachte es wäre nur normaler. Hört sich so lecker an.
Liebe Grüße
Nina
Liebe Nina, danke dir! Ich wusste das auch nicht, man lernt doch immer wieder Neues 😉
Viele Grüße zurück, Alex