von Alexandra Ianakova – Armenien, nach Omas Rezept
Hallo ihr Lieben!
Im Rahmen der Blogparade „Weihnachten International“ von Sinas Casa Selvanegra habe ich meine Oma nach armenischen Weihnachtsrezepten gefragt und direkt eine lange Liste mit Zutaten und etwa 300 Links mit zusätzlichen Informationen erhalten. Zum Glück waren meine Großeltern letztes Wochenende in Berlin, sodass ich die Zubereitungen aus erster Hand lernen konnte. Das Rezept zu Baklava habe ich bereits veröffentlicht. Wir haben gefühlt drei Tage lang die Küche besetzt und uns kulinarisch schon einmal auf Weihnachten eingestimmt.
Topik heißt das folgende „Gericht“ (eher ein Snack), stammt aus der traditionellen armenischen Küche und benötigt Zeit, Geduld und Neugier. Neugier, weil die Zutaten und ihre Kombination zunächst etwas abschrecken und auch das Naschen während des Kochens eher zu einem „Oh, interessant“ führen könnte, mit allen Konnotationen, die ihr damit verbindet. Ich verspreche aber, dass es das wert ist, haltet bis zum Servieren durch!
Zutaten:
für den Teig:
325 g Kichererbsen, gekocht und abgetropft
125 g Tahin-Sesam-Mus
2 mittelgroße Kartoffeln, weich gekocht
je ½ TL Zimt, Zucker, Salz
Olivenöl
für die Füllung:
750 g Zwiebeln, klein geschnitten (am besten in einer Küchenmaschine)
125 g Tahin-Sesam-Mus
je ½ TL Salz, Zimt, Pfeffer
1 TL Piment
Eine Handvoll Rosinen
Eine Handvoll Pistazien
Außerdem:
5 quadratische Baumwolltücher, etwa 25×25 cm
Zitronensaft, Olivenöl, Pfeffer und Zimt
Zubereitung:
- Für den Teig: Alle Zutaten pürieren und mischen, sodass eine einheitliche Masse entsteht. Je nach Konsistenz könnt ihr etwas Olivenöl hinzufügen. Der Teig sollte etwa die Konsistenz eines harten Honigs haben.
- Für die Füllung: Pistazien 15 Minuten in warmem Wasser einweichen und grob hacken. Zwiebeln mit Salz und Zimt in einem Topf auf niedriger Stufe dünsten. Sobald ihr den Zimt intensiver riechen könnt, mischt ihr die Tahin-Paste unter und stellt den Herd aus. Pistazien, Rosinen, Pfeffer und Piment untermengen und die Masse zur Seite stellen.
- Den Teig in die Mitte der ausgebreiteten Baumwolltücher geben und mit einem eingefetteten breiten Messer etwa 1 cm dick zerstreichen (Bild unten links). Einige cm Rand sollten auf den Tüchern frei bleiben. Dann verteilt ihr die Zwiebelfüllung auf die Teigschichten (Bild in der Mitte)
- Die Baumwolltücher bindet ihr zu Täschchen zusammen. Dazu die entgegengesetzten Enden nehmen und jeweils einen Doppelknoten binden (siehe GIF unten). Die Beutel für 15 Minuten in kochendes Wasser geben (Bild oben rechts), abtropfen und abkühlen lassen. Über Nacht kühl lagern, damit der Teig die Form der Beutel annimmt.
- Die abgekühlten Täschchen vorsichtig aufbinden, in kleine Stücke schneiden und mit Zitronensaft, Olivenöl, Pfeffer und Zimt garnieren.
Und Ouzo!
Dieser letzte Schritt ist extrem wichtig, denn vor allem der Zitronensaft gibt den Topik-Häppchen eine fruchtige Note und macht sie meiner Meinung nach erst richtig lecker. Der rohe Teig sowie die rohe Zwiebelfüllung treffen vermutlich die wenigsten Geschmäcker, wenn man dieses oder ähnliche Rezepte nicht gewohnt ist. Daher war ich bis zu diesem letzten Schritt extrem skeptisch, dann aber wirklich positiv überrascht. Lasst dem Zitronensaft ruhig etwas Zeit, aufgenommen zu werden! Traditionell werden die Topik-Häppchen als Snack mit Ouzo serviert.
Das Ganze ist tatsächlich ein etwas größerer Aufwand und wird vermutlich genau deswegen nur zu besonderen Anlässen wie Weihnachten zubereitet – welches in Armenien übrigens am 06. Januar gefeiert wird. Wenn eure Neugier geweckt ist und ihr euch an den festlichen Snack wagt, freue ich mich, von euren Ergebnissen und Eindrücken zu lesen!
Ein riesiges Dankeschön geht an meine Omi, die mich immer wieder mit ihrer Geduld beeindruckt und alte Familienrezepte voller Liebe und Sorgfalt weitergibt! ♥
Herzliche Grüße
Alex
PS.: Sina sammelt für die Blogparade „Weihnachten International“ noch viele weitere Rezepte. Schaut doch mal vorbei (:
The preparation of dishes of traditional Armenian cuisine requires the observance of special principles that are important for obtaining the optimum result. I think that you will certainly like it.
Mmmhmmm das klingt echt toll!! Ich liebe alle Arten von Hülsenfrücjten und dann auch noch so ein tolles Gericht. Aber ich werde schnell weiter gehen und mir das Rezept fürs Baklava abspeichern – das muss ich unbedingt mal machen!!
Alles Liebe, Christina
http://www.christinawaitforit.com
Wieder ein richtig, schönes, ausgefallenes Gericht. Habe ich mit Spannung gelesen :). Das muss herrlich duften. Ein tolles Rezept, danke 🙂
Vielen, lieben Dank! 🙂 Das ist tatsächlich eher ausgefallen, auch der Duft ist interessant, weil zum einen die Zwiebeln beim Kochen natürlich hervorstechen, gleichzeitig aber auch der Zimt. Ich kannte so etwas vorher noch gar nicht, war aber sehr positiv überrascht 🙂
BRAVO für die Großeltern und für dich, natürlich!!
Danke dir! 🙂
Hallo Alex,
Das klingt ja wirklich „interessant“! ? Aber auch lecker! In der indischen Küche gibt es auch Süßigkeiten aus Kichererbsen und Sesam als Basis und die sind auch total lecker. Das probiere ich an einem ruhigen Wochenende mal aus.
Liebe Grüße, Ingrid
Hallo Ingrid 🙂
Das stimmt, bei der indischen Küche denke ich bei den Zutaten auch erst „Huch“, bin bisher aber nie enttäuscht worden, ganz im Gegenteil. Es freut mich sehr, wenn du das Rezept mal ausprobierst. Sag dann gern Bescheid, ich bin gespannt, wie es dir gefällt! 🙂
Liebste Grüße und einen schönen Sonntag,
Alex
Oh, wir backen und sitzen mit am Tisch, wie schön Alex 🙂
Hihi, das freut mich! Vielen Dank! :))