Liepāja, Lettland
Hallo zusammen! Bevor sich auch die aktuelle Jahreszeit dem Ende neigt und es kälter und kälter wird, blicke ich noch einmal zurück auf den Sommer. Genauer gesagt auf einen Sommertag, den ich an der lettischen Ostsee verbacht habe. In Liepāja. Mit dem Bus bin ich von Kuldīga in die schöne Hafenstadt gefahren. Libau, wie die Stadt auf Deutsch bezeichnet wird, ist einigen von euch vielleicht ein Begriff. Denn bei Touristen, die Strand und Meer schätzen, ist Liepāja überaus beliebt. Aber auch viele Letten schwärmen von dem Ort. Zurecht.
Der Sandstrand ist ein wahrer Traum. Ich kann zwar nur für meinen Tagesbesuch sprechen, aber die Menschen schienen sich auf den zehn Kilometern Strand gut zu verteilen, sodass dieser zwar belebt war, aber nicht überfüllt. Außerdem bin ich direkt in Trance verfallen, als meine nackten Füße in den feinen, hellen Sand geglitten sind, und habe von Hektik oder Trubel nichts gespürt.
Die Kirchtürme Liepājas
Der berühmte Sandstrand ist nicht das einzige Argument für einen Ausflug. Liepāja ist immerhin die drittgrößte Stadt Lettlands, nach Riga und Daugavpils (bzw. deutsch Dünaburg). Eine Sache, die mir in Erinnerung geblieben ist, sind die beeindruckenden Kirchenbauten. Ich bin niemand, der auf Reisen in jede Kirche gehen muss, vor allem, weil ich am Ende gar nicht mehr weiß, welche Kirche welche und was jeweils das Besondere war. In Liepāja haben sie tatsächlich Eindruck hinterlassen.
Zum Beispiel die lutherische Basilika mit ihrer mächtigen, fast düsteren Steinfassade, die im Kontrast dazu von innen wunderbar elegant und lichtdurchflutet ist. Oder die Dreifaltigkeitskathedrale, in der eine der größten Orgeln Europas steht. Nachdem sie von dem deutschen Orgelbauer Barnim Grüneberg umgebaut wurde, war sie sogar lange Zeit die größte mechanische Orgel weltweit (Da durfte ich leider keine Fotos machen).
Zwischen Rockmusik und Ruhe
Und wenn wir schon bei Instrumenten sind: Musik spielt in Liepāja eine große Rolle. Die Stadt gilt als Heimatort der lettischen Rockmusik. Das ist zum einen erkennbar an dem ‚Walk of Fame‘ für Musiker, zum anderen gibt es in zahlreichen Straßen Noten zu entdecken, die neugierige Spaziergänger zu Orten führen, die mit der musikalischen Stadtgeschichte zusammenhängen. Musik- und Kunstfestivals bereichern die Stadt, ebenso die Handwerker- und Kreativviertel, Galerien und Museen. Für die etwa 80.000 Einwohner sowie Besucher gibt es offensichtlich ein ganz ordentliches kulturelles Angebot.
Während in den Fußgängerzonen und auf dem Marktplatz relativ viel Trubel herrscht, gibt es auch Straßen, die menschenleer und fast dörflich erscheinen. So gibt es neben Jugendstilbauten zahlreiche kleinere Holzwohnhäuser, die mich stark an Kuldiga erinnert haben. Zum Schlendern durch ruhigere Straßen bietet sich die Stadt also auch an. Dabei sollte man sich nicht beunruhigen lassen von Katzen, die gemütlich auf Fensterbrettern liegen und die vorbeiziehenden Spaziergänger beobachten.
Liepāja war für mich definitiv den Besuch wert und das nicht nur wegen des tollen Sandstrandes. Wobei dieser zusammen mit dem Meer zugegeben ein kleines Highlight meiner Gesamtreise war. Generell habe ich von Lettland noch lange nicht genug und freue mich jetzt schon auf die nächste Tour ins schöne Baltikum.
Wie ist es bei euch? Wart ihr mal an der lettischen Ostsee oder habt andere baltische Städte oder Orte kennen (und lieben) gelernt? Ich freue mich über Empfehlungen und jeden Austausch! 🙂
Macht es gut!
Nach den Arbeit, einwenig Urlaub!
So hat sich deine Artikel angefühlt.
Strand, Sonne, schöner Stadt…
Danke für die ausführliche Information!
Ein schön Abend!